Sonntag, 17. Januar 2010

Die Liebe

Ich hab lange überlegt, welcher mein erster Artikel hier sein soll...ich denke, ich widme mich dem Thema Liebe.
Damit meine ich zunächst mal die Liebe zwischen zwei Menschen, also Beziehungen, Ehen, Partnerschaften. Ich habe immer mehr den Eindruck gewonnen, dass dieses Konstrukt "Liebe" auch nur eine Ablenkung/Betäubung ist. Genauso wie die Kochkost.
Warum lieben wir?
Wir suchen in dem anderen, was wir nicht in uns selbst finden. Wir hoffen, durch den anderen komplett zu werden, wir haben Angst davor, alleine zu sein mit uns selbst.
Wahre Liebe tut nicht weh. Wahre Liebe kennt keine Eifersucht. All diese Dramen, all der Hollywood-Kitsch, Liebes-Tragödien. Selbstmorde aus unerwiderter Liebe, Trennungsschmerz. Wir stellen Besitzansprüche an eine andere Person, die wir erstens nicht haben können udn die zweitens auch völlig unnötig sind, weil wir eh alle EINS sind in diesem Universum.
Aber wir werden von klein auf mit der Liebe konfrontiert. Ohne sie zu hinterfragen. Wir lassen uns von ihr ablenken.
Aber diese Art von Liebe ist sehr abhängig davon, wie wir mit uns selbst im reinen sind. Jemand, der Angst hat (Leber-Probleme), klammert sich an den Partner in der Hoffnung, alles wird gut, wenn sie nur zusammen sind.

Ich habe mehrfach im Leben gedacht, ich wäre verliebt. Zweimal sehr stark. Aber war das wirklich Liebe?
Ich fühle heute eine viel umfassendere Liebe. Zu allen Menschen, zu mir selbst. Warum suchen wir uns einen Menschen aus, dem wir alle Liebe alleine geben wollen? Warum tut es dann weh, wenn wir getrennt sind?
Ich habe in den letzten 12 Monaten einen sehr besonderen Menschen geliebt, und es war schmerzhaft, aber es war auch so lehrreich. Er hat mich dazu gebracht, dieses ganze Liebes-Konstrukt zu hinterfragen.
Wenn es mir schlecht ging, habe ich ihn schmerzlich vermisst. Wenn es mir gut ging, konnte ich ihn lieben ohne ihn zu "haben". Ich war dann einfach glücklich, ihn getroffen zu haben, ihn zu lieben und zu wissen, dass er mich auch liebt. (Wir können nicht zusammen sein aus verschiedenen Gründen, aber wir haben beide das Gefühl, unsere Seelenpartner zu sein).
Wir sollten nicht leiden aus Liebe. Wenn wir lieben ist das immer positiv. Selbst wenn derjenige uns nicht zurück liebt. Wenn wir eine Partnerschaft eingehen, dann sollte diese frei sein. Ich besitze diese Person nicht, ICH LIEBE OHNE ETWAS ZU ERWARTEN. Ich liebe einfach.

Abgesehen davon liebe ich auch meine Unabhängigkeit. Ich brauche meine Freiheit. Ich kann sehr gut alleine sein. Weil ich mich selbst liebe. Ich brauche nicht in jemand anderem zu suchen, was ich in mir selbst vermisse. Vor ein paar Monaten wollte ich unbedingt mit dieser Person zusammen sein. Heute weiß ich, dass mich das auch nciht glücklicher gemacht hätte. Es wäre ein Glück gewesen, das ich außerhalb von mir gesucht hätte. Aber alles, was von außen kommen muss, um Dich angeblich glücklich zu machen (ein anderer Mensch, Geld, Besitz...), macht Dich nicht wirklich glücklich. Wahres Glück ist völlige Unabhängigkeit von äußeren Dingen, und dazu gehört auch die Liebe.

Damit meine ich aber nicht die allumfassende Liebe. Ich meine die Romanzen, Affairen, Sex, Ehen, Beziehungen...

Wahrscheinlich ist das der Grund, warum Mönche keusch leben sollen. Diese Liebe zu nur einem speziellen Menschen lenkt so sehr ab. Wir machen unser Glück von diesen äußeren Dingen abhängig, aber das Problem ist, dass diese äußeren Einflüsse sich ständig wandeln. Wir können Geld, Besitz, Partner verlieren. Wieso wollen wir unser Glück von solchen unbeständigen Einflüssen abhängig machen?

Sicher, es wäre sehr schön gewesen, zumindest eine Zeit mit diesem Menschen zu verbringen, ein Stück des Weges mit ihm zusammen zu gehen. Aber gerade, weil wir so eine Seelenverwandtschaft fühlten, ist es auch okay, getrennt zu sein. Er ist eh in mir, und ich bin in ihm. Wir sind nur körperlich getrennt. Und die geistige Verbundenheit ist soviel mehr wert. Körperliches vergeht. Der Schmerz, den wir durch körperliche Trennung fühlen, ist vielleicht nur antrainiert, eingeredet durch die zig Hollywood-Filme, tragische LOve-Songs etc. Wir lieben diese Tragik. Vielleicht weil sie Ablenkung bietet. Von der inneren Leere, die wir sonst verspüren. Es ist genau wie die Kochkost, die unsere Gefühle in uns dämpft.

Das heißt auch nicht, dass ich diesen Liebesschmerz nie wieder fühlen werde. Ich lerne nur jeden Tag mehr darüber, dass es eigentlich nur unser "tricky mind" ist, unser persönlicher Dämon, der versucht uns abzulenken.

Ich weiß nicht, ob irgendwas von dem irgendwie verständlich war :) Ich bin ja selbst noch auf dem "Lern-Pfad" und ich denke nicht, dass dieser jemals enden wird.
Ich weiß nur, dass ich keine Beziehung brauche um glücklich zu sein. Ich kann lieben, ohn egeliebt zu werden, und ich kann lieben, ohne der geliebten Person nahe sein zu können.
Gleichzeitig wehre ich mich nciht gegen die Melancholie und die Tragik, wenn es mal nicht so ist. Auch diese traurigen Gefühle sind so wichtig und fühlen sich paradoxerweise zur selben Zeit auch gut an. Ich kann euphorisch und depressiv zur selben Zeit sein.

Rohkost öffnet die Türen zu Emotionen, die Du jahrelang mit Kochkost und anderen Drogen betäubt hast. Das kann manchmal erschreckend sein, aber es ist immer heilsam und so lehrreich.

Und trotz allem...nie im Leben möchte ich auf diese Gefühle verzichten müssen...



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