Dienstag, 9. Februar 2010

# 368 - Mein Papa

Oh Gott, ich bin gerade so traurig. Heute kam mein Papa und wir haben ein paar Sachen von mir schon wegtransportiert und untergestellt. Er ist 3 Stunden gefahren und muss heute abend wieder 3 Stunden zurückfahren. Er hat mir IMMER so sehr geholfen, mich immer klaglos unterstützt, finanziell wie mit anderen Dingen, er ist einer der selbstlosesten Menschen, den ich kenne.
Die ganze Zeit war ich voller Vorfreude auf Spanien und hab gedacht, dass mir der Abschied von der Familie nicht schwer fallen wird, weil wir eigentlich alle kein enges Verhältnis haben. Ich sehe meinen Vater sehr selten, wir hatten vor und nach der Scheidung meiner Eltern ein eher schwierigeres Verhältnis, er kann besser mit meiner Schwester (die nach ihm kommt, und genauso selbstlos und großzügig ist).
Aber als wir dann da standen beim Auto und alles weggebracht war, hab ich feuchte Augen bekommen. Und dann war er weg und ich musste heulen ohne Ende. ich liebe ihn so sehr und ich bin so dankbar und gesegnet für so einen Vater! (Ich weiß nicht, wann ich das letzte Mal geweint habe, es ist ewig her).
Und ich fühle mich so schlecht und egoistisch. Immer hab ich nur genommen bisher. Und konnte nie was "vorweisen" irgendwie. Meine Schwester hat eine Ausbildung gemacht und arbeitet und hat eine feste Beziehung. Ein geregelte Leben sozusagen. ich bin hin und her getrieben, hab studiert, dann eine neue Ausbildung, und jetzt die "Flucht" nach Spanien.
Bin ich zu egoistisch?
Ich meine, ich weiß, dass das nun mal der Lauf des Lebens ist, dass Eltern geben udn Kinder nehmen. Und dass er sich ja auch nur wünscht, dass ich glücklich werde.
Er kann sicher auch meine Reiselust verstehen, er ist früher zur See gefahren und hat viel von der Welt gesehen.
Ich möchte nur irgendwann zurückgeben können. Ich hoffe, ich enttäusche ihn nicht. Ich hoffe, er weiß, dass ich ihn SOOO liebe.
Ich bin gerad überwältigt von dieser Traurigkeit.Das kenn ich gar nicht mehr. Ich bin die ganze Zeit am Heulen, und fühle mich sooo schlecht.
Ich hätte nicht gedacht, dass das solche Gefühle in mir auslöst. Vielleicht wird der Abschied von hier am 22. doch schlimmer als erwartet. ich meine, ich weiß nicht, wann ich wiederkommen werde, wann ich meine Familie das nächste Mal sehen werde. Schlimm wird es auch beim Abschied von meiner Schwester. Ich LIEBE sie so sehr, sie ist der wichtigste Mensch in meinem Leben.
Ich nehme mir fest vor, alles eines Tages zurückzugeben. In welcher Form auch immer.
Ich sehe diese Zeit jetzt als notwendige "Kur" an, um mich weiter zu heilen und dann mit voller Stärke und Kraft zurückgeben zu können.

Wieso fühle ich mich nur so schuldig? Ich hab so das Gefühl, ihn ausgenutzt zu haben und ihm nicht genug gezeigt zu haben wie sehr ich ihn liebe.

2 Kommentare:

  1. Sag´s den beiden einfach, daß du sie liebst...aber bevor du nach Spanien fährst :-)

    Christian

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  2. Hi Carrie,
    ja genau, erzähl ihnen doch, wie es Dir ergeht und wie sehr Dir bewußt wird, daß Du sie liebst ;-)

    Also ich finde es klasse, daß Du nach Spanien gehst! Und ich weiß nur zu gut, wovon Du schreibst. Ich mag auch keine Abschiede... irgendwie kommen mir dann die Tränen und ich heul wie ein Rohrspatz ;-) Immerhin hab ich gelernt, einfach zu weinen, wenn mir danach ist, das hat ewig gedauert...

    Du schreibst immer von zurück geben. Liebe ist kein Tauschgeschäft, also brauchst Du auch kein schlechtes Gewissen deswegen haben ;-). Das Leben bietet genug Möglichkeiten, Liebe zu geben... wenn auch nicht immer zurück ;-). Freu Dich des Lebens und gib was Du von Herzen gibst.

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