Jetzt bin ich also in Andalusien. Ich zähle die „Roh-Tage“ nicht mehr, weil es erstens nicht mehr so wichtig für mich ist und zweitens bin ich wahrscheinlich auch nicht mehr ganz so roh hier. Die Nüsse und Samen im Dressing, die getrockneten Datteln, das Olivenöl...keine Ahnung ob das wirklich 100 % roh ist, aber ehrlich gesagt: Völlig egal!
Ich esse hier auch Salz, Zwiebeln, sogar ein bisschen Senf war letztens in einem Dressing. Viel zu wenig Obst und viel zu viel Fett eigentlich, aber es geht mir gut und ich will keine Religion aus meinem Essen machen. Ich esse, was es gibt, das ist das Beste für meine Essstörungs-Vergangenheit.
Allerdings muss ich mehr trinken, das war heute zu wenig.
Ich hab gestern stundenlang mit dem „Gärtner“ im Gemüsegarten gearbeitet. Er ist auch Rohköstler; auch die Besitzer hier essen ja viel roh. 100 % roh ist hier allerdings keiner. Ich bemühe mich meinen 100 % Standard aufrecht zu erhalten, aber wie gesagt, es gibt Wichtigeres als Essen.
Die Sonne tut mir unglaublich gut, selbst jetzt schon. Ich hab von der Gartenarbeit sogar schon einen leichten Sonnenbrand im Dekollté bekommen. Sauerei, ich dachte, Rohköstler kriegen keinen Sonnenbrand. Und das im Februar! Aber meine arme Haut hatte wohl seit so langer Zeit keinen Sonnenkontakt mehr, dass sie völlig verwirrt war ^^
Essen ansonsten ist aber schon gut.
Am zweiten Tag hatte ich mich mal durch die Wildpflanzen hier durchprobiert, und nach der einen Pflanze wurde mir in Sekundenschnelle derart übel, dass ich mich beinahe übergeben hatte. Mund voller Speichel, Magen zog sich zusammen, zum Glück hatte ich nur ein kleines Stück probiert. Seitdem bin ich vorsichtiger.
Das Tolle ist halt, hier sind Menschen, die ähnlich ticken. Der Gärtner hat sich auch gefreut, dass er sich austauschen konnte, und war überrascht dass ich Sachen wie MMS und EM kenne, und hat mir gleich das Buch „Menschennahrung“ von Arjonus ausgeliehen.
Kurz: es gefällt mir hier sehr gut. Kurze Anwandlungen von „Heimweh“ (welches Heim?) verschwinden in der Sonne.
Aber natürlich brennt mir weiter die Frage im Rücken: Und was dann? Aber ich genieße die Zeit erst mal. Es ist irgendwie nicht vorstelbar, zurück in die (deutsche) Großstadt zu gehen.
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