Abendessen mit Asperger und Anorexia

Also im Bereich Asperger und Anorexia hab ich mich gestern gut geschlagen :)
Einladung zum Abendessen bei Freunden. Wir leben in Italien. Das heißt: viele Freunde, viel Essen, viel Reden. Und das Ganze ab 20 Uhr abends, wo ich normalerweise am liebsten schon um 21 Uhr ins Bett gehen würde.
Anfangs war ich auch wieder etwas gehemmt. Nicht, dass ich später zur Party-Kanone mutiert bin, aber ich habe mich nicht allzu unwohl gefühlt, habe ein paar Gespräche führen können, und den Abend genossen.
Auch wenn ich mich immer noch arg konzentrieren muss, wenn ich mit jemandem rede (oder besser: wenn jemand mit mir redet und ich versuche, ein paar möglichst passende Kommentare abzugeben), und andere im Hintergrund reden.
Da ich ja meist nur mit meinem Partner zusammen bin, fiel mir das mal wieder auf, meine leicht austistische Neigung. Aber wie gesagt: ich hab den Abend ein bißchen genossen. Es war so typisch italienisch, obwohl Menschen aus allen Nationen da waren und italienisch, englisch, dänisch oder deutsch gesprochen wurde.
Und beim Essen habe ich einfach zugegriffen. Bis auf die glutenhaltigen Gerichte, was die Gastgeberin wusste, und mir extra glutenfreie Alternativen machte (WOW) habe ich alles probiert. Ohne groß nachzudenken, ohne Angst, wie mein Körper reagieren könnte auf ungewohnte Nahrung, ohne über Kalorien nachzudenken. Ich hab aufgehört, als ich satt war, aber trotzdem noch einen Löffel von dem selbstgemachten Zabaione-Eis probiert.
Das klingt für viele Menschen nach normalen Treffen mit Freunden, und selbstverständlich, Gespräche auf Parties zu führen oder sich einfach vom Buffet zu bedienen. Für mich ist das neu.
Und toll.
Obwohl ich wohl nie der große Gesellschafts-Bär sein werde. Es ist immer noch anstrengend. Wobei cih mich oft frage, ob es für andere Menschen genauso anstrengend ist und sie es nur nicht zeigen? Aber manche Menschen sind einfach SO offen und gesprächig, das kann nicht geschauspielert sein.